Dienstag, 30. April 2013

Self-Publishing? Ich? Wirklich?

Das Internet gräbt den Journalisten das Wasser ab. Außer bei Landlust gehen die Auflagen in den Keller, die Verlage investieren heftig in ihre Internetpräsenz und sparen dafür umso heftiger an den Honoraren. Eigentlich bewegen die sich jetzt eher im ehrenamtlichen Bereich. Da ist die Mitarbeit bei medizinischen Fachzeitschriften doch echt ein großer Wurf – wer hätte das gedacht. Oder die Kundenzeitschriften, die haben auch noch Luft. Die anderen bieten vor allem – die Ehre. Von der man bekanntlich nicht leben kann. Wobei ich als Foodjournalistin noch immer einen solide Basis hat – Dank treuer Leser und Kollegen. Das gilt auch für die Kochbücher – vor allem wenn sie so schön und sinnlich aufgemacht sind wie mein Großes Grünes bei GU! Aber auch die Verlagsprogramme im Buchbereich schrumpfen, Thalia und Weltbild gehen in die Knie – der Kindle ist angesagt. Götterdämmerung im Buchbereich?

Na ganz so schlimm wird’s nicht werden – aber alles ändert sich. Genug geklagt – was tun? Das Internet ist ja nicht per se böse. Es ist basisdemokratisch – jeder hat eine Chance. Also auch ich – vielleicht sogar eher als andere. Amazon macht’s möglich. Die sind ja ein bisschen wie Aldi: einfach, schnell und praktisch. Ich beschließe es einfach mal auszuprobieren. Denn ich werde dringlich um eine neue Aldidente Diät gebeten - ganz basisdemokratisch von Lesern, die den Winterspeck loswerden wollen! GU hat internen Diätstau, Eichborn hat ja geschlossen – die Rechte sind bei mir – und ich brauche keine teuren Fotos. So kann ich das Ganze günstig halten – auch das ist konsequent. Die Werbung muss ich selber machen – und alles andere auch. Ohne smarte junge Mitarbeiter wäre ich aufgeschmissen. Sie leisten Pionierarbeit und unter meinem staunenden Auge entsteht ein Buch! Freundin Irene zaubert eine Illu, meine bewährten Hausgrafiker Berres & Stenzel das Layout – zack, zack. Mit Endspurt gerade noch rechtzeitig zur Diät-Saison. Ich bin gespannt was passiert. Wenn es passiert...wir sind noch dran....der Countdown läuft ....am Montag müßte es bei amazon zu finden sein...Grandios, wenn zwischen Erscheinen und Schreiben nur Tage, Stunden und Minuten liegen!

Mehr dazu wo Sie Aldidente 2.0 kaufen können, auf meiner Website - hier klicken.

Freitag, 5. April 2013

Sprüh-? aus der Dose


Heute bekam ich eine Pressemeldung über ein neues, wahnsinnig gesundes, tolles Produkt: pflanzliche Sprühsahne. Cholesterinfrei, was selbstverständlich ist, denn Cholesterin existiert nicht im Pflanzenreich. Glutenfrei, was albern ist, denn Gluten ist ein Eiweiß, das nur in bestimmten Getreidearten von Weizen bis Dinkel enthalten ist. Und ohne Zusatz von Farbstoffen – ein echtes Benefit bei einer weißen Creme! „Fluffig, cremig, wie echt“ steht da im Text. Und: „stabiler als herkömmliche Sahne, bleibt in Form und eignet sich ideal für die Tortendeko“. Das erinnert mich doch an den Rasierschaum, den wir im Fotostudio als Sahnehäubchen einsetzen. Also: sieht aus wie Rasierschaum, verhält sich wie Rasierschaum – schmeckt aber wie Sahne? Sollen wir uns vielleicht mit Sprühsahne rasieren? Wäre doch praktisch – das Frühstück an der Backe – na für die Jungs, die noch nicht auf Bart umgestiegen sind.  Soll die Sahne zum täglichen Apfel werden?
Ich plädiere für die Sonntagssahne, mit Liebe aufgeschlagen, nicht ganz so stabil, nicht ganz so süß – aber echt – am liebsten ohne Carrageen. Denn Sahne ist etwas Besonderes – und sollte es auch bleiben. Denn sonst – pschschsch – wird jeder Kuchenkrümel garniert, jedes Obst verschäumt, jedes Dessert kontaminiert – und die Hüften aufgepolstert. Denn was bequem und schnell ist, das verlockt zum gedankenlosen Futtern. Ist süß, rutscht gut, schmeckt auch pur – schlabber-lutsch.  Mastfutter eben.