Seit letztem Herbst haben wir indische
Laufenten – vier Damen, wie wir heute wissen. Sie fielen uns sozusagen in den
Schoß – das passiert, wenn der Mann Tierarzt ist. Sie zogen in den Hühnerstall
ein, Parterre – die Hühner hausen im 1. Stock. Eigentlich sollen sie nur
Schnecken fressen. Die gibt es nämlich durch den Mühlbach reichlich! Ob sie das
echt tun, weiß ich nicht. Mal abwarten. Aber pünktlich zu Ostern überraschen
sie uns mit Eiern! Sie legen fleißiger als die Hühner: jede Ente am Tag ein Ei!
Und was für welche: von Alabaster hafter Schönheit, grünlich angehaucht. Maria
meint: zum Kuchen backen reicht’s. Ich nicke. Aber warum eigentlich „nur“?
Klar: Enteneier sind Salmonellennester. Aber wenn man sie kocht –
Kerntemperatur 70 Grad – dann ist das Thema erledigt. Hab ich nicht mal
gelesen, dass sie fischig schmecken – so nach Entengrütze? Also jetzt will ich
es wissen. Piekse die Eier an, lege die Beauties in einen Topf
mit Wasser, lasse sie ab erstem Sprudeln 10 Minuten kochen – gaaanz sicher. Und
dann kommt der große Moment: Verkostung, noch warm! Überwindung. Und was soll
ich sagen: Traumhaft! Beim Blindtest nicht zu unterscheiden von Hühnereiern.
Nur das Gelb – das ist irgendwie cremiger, sahniger – also einfach besser als beim hartgekochten Hühnerei. Vielleicht etwas mehr Fett? So wie der ganze Vogel? Kurzer
Entschluss: Die werden dieses Jahr gefärbt – also das sind meine idealen
Ostereier. Vor allem: ganz ohne Verbraucher schützenden Aufdruck und cremig weiß! Mein Fazit:
Unsere Vorurteile sind so stark und unbewußt – und so wird unser Speisezettel
immer ärmer und langweiliger. Klar: über Risiken sollte man sich informieren.
Aber probieren geht eben doch über studieren... Was übrigens die Söhne nicht ganz so sahen! Es gibt viel zu tun......Frohe Ostern!